Bereits am Freitag reisten 20 Judoka der Universität Rostock nach Bonn, dem Austragungsort der diesjährigen Deutschen Hochschulmeisterschaft (DHM). Nach über sieben Stunden Fahrt mit zwei Bussen und einem Pkw kam noch ein zweistündiges Akkreditierungsverfahren hinzu. Aufgrund langer Warteschlangen, bedingt durch 527 Anmeldungen nagte der Hunger an den Nerven der wartenden Sportler, da fast alle noch "Gewicht machen mussten". Nachdem alle gewogen waren, gab es endlich das lang ersehnte Abendessen, anschließend wurde die Turnhalle am Venusberg als Unterkunft bezogen. Die Rostocker Delegation sicherte sich ausreichend Weichbodenmatten als Matratzen für alle Sportler - unser erster zu verzeichnender Erfolg.

Am Samstag klingelte der erste Wecker in der Turnhalle um 06.45 Uhr. Nach einem Frühstück in der Wettkampfhalle begannen ab 10.00 Uhr die Einzelwettbewerbe in den verschiedenen Gewichtsklassen.

Zwei dritte plätze bei den Einzelwettbewerben

Pia Häger (-48 kg) gelang es nach zwei Siegen und zwei Niederlagen den dritten Platz und somit das erste Edelmetall für die Uni Rostock zu erkämpfen.

In der Gewichtsklasse bis 57 kg starteten Kathi Hobeck, Jenny Barkowski, Elisa Kulik, Jule Liskow und Elisa Schreiber. In den mit mehreren Siegern und Medaillengewinnern von Welt- und European-Cup-Niveau gespickten Klasse konnte sich lediglich Elisa Schreiber behaupten. Sie holte mit einer tollen Leistung mit dem 9. Platz einen Achtungserfolg.

Bei den Männern starteten in der Gewichtsklasse bis 73 kg Adrian Wolff und Björn Brotmann. Bei 74 Kämpfern war schon bei der Auslosung klar, dass es ein weiter Weg bis zu den Medaillen wird. Björn, der im ersten Kampf direkt auf den späteren Sieger Martin Setz von der Uni Potsdam traf, schaffte es mit zwei Niederlagen und einem Sieg nicht in die Nähe der vorderen Platzierungen. Adrian machte es etwas besser. Zunächst gewann er drei Kämpfe. Im Kampf um den Poolsieg musste er sich jedoch dem Finalisten von der Uni Köln geschlagen geben. Nach einer weiteren Niederlage in der Trostrunde holte er in diesem starken Feld einen großartigen 9. Platz.

Ähnlich wie eine Gewichtsklasse tiefer waren in der -81 kg Klasse 73 Judoka am Start. Tobias Sieg durfte nach seiner Auftaktniederlage nicht mehr antreten. Etwas besser lief es für Robert Behrmann. Mit einem Sieg und zwei Niederlagen war auchfür ihn keine vordere Platzierung in Reichweite.

Bis 90 kg ging der frisch gebackene Gelbgurt Neser Aljamous zu seinem ersten Wettkampf auf die Matte. Mit viel Spaß und Mut trat er dem späteren Zweitplatzierten Arthur Westerkamp von der RWTH entgegen. Nach zwei Niederlagen war der Wettkampf für Neser dann leider beendet. In der gleichen Klasse ging Robert Strohschein an den Start. Sechs Siege, fünf davon vorzeitig, und eine Niederlage später konnte sich Robert über eine hart erkämpfte Bronzemedaille freuen. Lediglich der Sieger Maximilian Schubert von der Uni Potsdam konnte ihn an diesem Tage stoppen.

Eine Gewichtsklasse höher holten sowohl Martin Jäschke als auch Orell Trautmann mit jeweils zwei vorzeitigen Siegen und zwei Niederlagen neunte Plätze.

Nach der Siegerehrung und dem Abendessen ging es zur Sportlerparty, welche auf einem eigens für die DHM gemietetem Schiff auf dem Rhein stattfand. Um genügend Schlaf für den nächsten Tag zu bekommen, kamen auch die letzten der Rostocker Judoka zeitig in der Unterkunft an.

Tolle Mannschaftskämpfe und ein Gesamtsieg

Am Sonntag klingelten die ersten Wecker bereits um 06.30 Uhr, Taschen wurden gepackt, Schlafsäcke eingerollt und die Halle mit sämtlichem Gepäck geräumt. An diesem Tag wurden die Mannschaftswettbewerbe ausgetragen. Das Team der Universität Rostock konnte eine Herren- ind eine Damenmannschaft sowie ein sog. Newcomer-Herren-Team (für Judoka bis einschließlich grünem Gürtel) stellen.

Unsere Herren, welche die Gewichtsklasse bis 66 kg unbesetzt lassen mussten, machten den Anfang. Sie standen zunächst dem Team der Uni Duisburg-Essen gegenüber. Trotz hartem Kampf konnten die Männer nicht gegen die Mannschaft um Denis Gutsche bestehen. Nach einem deutlichen Sieg in der zweiten Begegnung gegen die Uni Jena mussten sich die Rostocker danach gegen den Vorjahressieger aus Bochum knapp geschlagen geben. In der Mannschaft kämpften: Björn Brotmann und Adrian Wolff (beide bis 73 kg), Tobias Sieg (bis 81 kg), Robert Strohschein (bis 90 kg) und Martin Jäschke (über 90 kg).

Die Damen, die nur die Gewichtsklasse bis 48 kg und gleich fünfmal die Klasse bis 57 kg besetzen konnten, schafften es durch geschicktes Hochsetzen in höhere Gewichtsklassen, einen Beeindruckenden 5. Platz zu erkämpfen. Nach einer bitteren Auftaktniederlage gegen die Wettkampfgemeinschaft (WG) der Hochschulen aus Aachen kämpften sich die sechs Damen mit wechselden Aufstellungen in den Gewichtsklassen -52 kg, -57 kg, -63 kg, - 70 kg und über 70 kg in einen regelrechten Rausch. Durch Siege gegen die WG Münster und Uni Leipzig kam die immer besser werdende Mannschaft bis ins kleine Finale. Hier musste sie wieder gegen die WG Aachen antreten. Davon ließen sich die Damen aber nicht unterkriegen, veränderten die Aufstellung und zeigten ihren besten Kampf an diesem Tag. Auch wenn sie es dem Gegner aus Aachen wesentlich schwerer machte als in der ersten Begegnung, reichte es nur für Platz 5. In der Mannschaft kämpften: Pia Häger (-48 kg), Kathi Hobeck, Jenny Barkowski, Elisa Kulik, Jule Liskow und Elisa Schreiber (alle -57 kg).

Den krönenden Abschluss machte die Rostocker Newcomer-Mannschaft. Die Kämpfer Georg Writschan (-66 kg), Robert Behrmann (-81 kg), Neser Aljamous, Franz Dieckmann (beide -90 kg) sowie Alexander Jentsch und Orell Trautmann (+90 kg) wurden von dem Dresdner Markus Klemm in der Gewichtsklasse bis 73 kg unterstützt.

Die Mannschaft startete mit einem 4:1 Sieg gegen die WG Wuppertal in den Wettkampf. Auch gegen die Mannschaften der WG Karlsruhe und WG Hannover holten die Männer jeweils ungefährdete 4:1 Siege! Im Finale trafen die Newcomer auf die WG Aachen. Mit Unterstützung aller mitgereisten Rostocker und der extra fürs Finale von der Uni Bonn ausgeliehenen Pauke - vielen Dank dafür - ging die Mannschaft in ein extrem spannendes Finale. Nach vier tollen Kämpfen konnte keines der beiden Teams einen entscheidenden Vorteil herausholen. Vor dem letzten Kampf stand es 2:2. Im letzten ging Robert für die Hansestädter auf die Matte. Er machte kurzen Prozess mit seinem Gegner und holte somit den Gesamtsieg für die Uni Rostock. Ein großartiger Abschluss an diesem anstrengendem Wochenende.

Ein besondere Dank gilt auch dem Hochschulsport der Uni Bonn, die eine tolle DHM ausgerichtet hat!